Fundort: Größtenteils ein Gartenkraut, aber an manchen Orten auf Wiesen verwildert
Fundzeit: Von April bis Oktober
Bewertung: Dieses nach Gurken schmeckende Kraut enthält Schleimstoffe, die sich gut bei
Atemwegsproblemen auswirken. Kieselsäure die besonders gut für die
Zahnabnutzung ist, sowie Gerbstoffe und Saponine, die in kleinen Mengen die
Verdauung regulieren und antimikrobiell wirken. Allerdings enthält er wie alle
Raublattgewächse Pyrrolizidinalkaloide, die die Leber angreifen können. Deswegen
sollte man nur wenig in einem guten Gemisch füttern.
Merkmale: Die ganze Pflanze ist sehr haarig, die Haare können sehr unangenehm an der
Hautwerden. Ein angerissenes Blatt riecht stark nach Gurke. Die Blüte ist
typischerweise Blau mit grünen, spitzen Hüllblättern dazwischen.
Fressbare Teile: Blätter, Blüten
Tierarten: Kaninchen, Meerschweinchen - Blätter
Degus, Chinchillas, Rennmäuse, Ratten, Farbmäuse, Hamster - Blüten
Borretsch kam im Mittelalter über Frankreich aus dem Mittelmeerraum zu uns, wo er besonders Brachflächen bewuchs. Er zierte damals besonders Bauerngärten mit seinen blauen und weißen Blüten. Auch als Medikament wurde Borretsch bis ins 19. Jahrhundert gern genutzt für alle möglichen Wehwehchen. Besonders eine Zucker-Verreibung mit einem Destillat der Blüten wurde unter dem Namen "Manus Christi" genutzt. Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderst begann man aber die Wirkung der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide zu verstehen und verbannte den Borretsch aus dem offiziellen therapeutischen Arsenal.
Heute sind die Blätter des Borretsch besonders als Gewürz der Frankfurter Grünen Soße bekannt, werden aber auch gern in Gurkensalaten verwendet. Sie schmecken frisch nach Gurke und geben jedem Gericht einen sommerlichen Touch. Die Blüten sind essbar und schmecken leicht süßlich.
Der Borretsch ist eine krautige Pflanze, die bis zu 70 cm hoch wird. Sowohl ihr dicker Stengel, als auch die Blätter sind stark borstig behaart. Die lanzettlich bis eiförmigen Blätter sind dick und fleischig und riechen beim Zerreiben nach Gurke.
Vom Mai bis September erscheinen die wunderschönen Blüten, die Blau, Lila oder Weiß sein können. Diese fünzähligen Blüten haben eine doppelte Blütenhülle. Die lanzettförmigen Kelchblätter sind verwachsen und sternförmig zurückgeschlagen. Die fünf Kronblätter sind anfangs rötlich und werden mit der Zeit blau, sie bilden in der Mitte fünf Schlundschuppen. Die Blüten sind zwittrig.
Achtung: Man sollte sicher gehen wirklich Borretsch vor sich zu haben! Die Blätter können auch mit denen des giftigen Fingerhutes verwechselt werden!
Die medizinsche Verwendung der Borretsch hat zwar eine lange Geschichte, wird aber mittlerweile angezweifelt, weil die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide eventuell leberschädigend sein können, wenn zu viel eingenommen wird. Gelegentlich kann er aber verzehrt werden, ohne Schäden befürchten zu müssen. Die Blüten haben weitaus weniger Pyrrolizidinalkaloide, als die Blätter und können so auch kleineren Tieren, wie Hamstern oder Mäusen angeboten werden. In jedem Fall sollte Borretsch nur in kleinen Mengen verfüttert werden und gilt eher als Beikost oder Medizinpflanze.
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