Es gibt verschiedene Herangehensweisen eine geeignete Wiese zu finden. Hat man einen Hund ist es einfach. Man kann dann mit dem Hund verschiedene Routen einplanen, auf denen man Gassi geht. Oft kennt man als versierter Gassigeher schon ein paar grüne Ecken, an denen man sich auf die Suche machen kann.
Als nicht-Hundebesitzer muss man etwas erfinderischer werden. Entweder man hört sich in Gruppen der jeweiligen Haustiere um, egal ob Kaninchen oder Chinchilla oder man muss bei Google Maps nach genug Grünland suchen. Das kann allerdings etwas mühselig sein, da die Bilder bei Google etwas älter sein können. Je nachdem wo man wohnt bieten auch NABU und co Informationen zu besonders schönen und grünen Wanderwegen und Orten an.
Wenn man denkt, eine geeignete Wiese gefunden zu haben, sollte man auf folgende Punkte achten.
- enthält die Wiese auch verschiedene Wiesenkräuter?
Es gibt gerade in Parks einige Wiesen, die fast nur aus einem Gras und Gänseblümchen bestehen. Auch wenn diese natürlich eine gute Beikost zum Gemüse darstellen, hier ist mehr tatsächlich auch mehr.
- Gibt es Wildkaninchen auf der Wiese? (Nur bei Kaninchenhaltern)
Hier muss gesagt werden, dass es empfehlenswert ist, Kaninchen gegen RHD 1 & 2 und Myxomatose impfen zu lassen. Aber selbst dann können Wildkaninchen einige Krankheiten auf unsere Lieblinge übertragen. Auf Wiesen, auf denen man Kaninchenköttel findet oder Wildkaninchen sieht, sollte man eher nicht pflücken.
- Ist diese Wiese privat oder ein Naturschutzgebiet?
Steht ein Schild am Rand der Wiese, auf denen auf eine Privatfläche hingewiesen wird, ist sie umzäunt oder in einem naturschutzgebiet, darf dort nicht gepflückt werden. Dies gilt aber nicht in Landschaftsschutzgebieten, es sei denn, man plant so viel zu pflücken, dass die Landschaft nachhaltig geschädigt wird. Das wäre aber eine ganze Menge. Im zweifel sollte man im örtlichen Grünflächenamt nachfragen.
- Ist diese Wiese wirklich auch kein Feld?
Es gibt Flächen, die aussehen wie Wiesen, aber Felder sind. Ein Beispiel sind Felder mit jungem Getreide. Diese können auf unerfahrene Menschen wie eine Wiese wirken, weil sie selten umzäunt sind und junges Getreide auch nur Gras ist. Auch Heuwiesen sind landwirtschaftlich genutzt. Man sollte also immer ein gutes Auge auf Schilder oder Zeichen von landwirtschaftlicher Nutzung haben. Auf beiden Gebieten darf man nur mit Erlaubnis des Bauern pflücken.
- Wird die Wiese stark von Hunden frequentiert?
Es gibt recht wenig Krankheiten, die von Hunden auf unsere Lieblinge übergehen kann. Allerdings gibt es wahre Hundetoiletten unter den Wiesen und dann wird das Pflücken sehr eklig.
Bei dem Pflücken von Futterpflanzen steht die Nachhaltigkeit an ganz hoher Stelle. Wir haben nichts davon, wenn wir uns alle paar Wochen eine neue Wiese suchen müssen, weil wir alle möglichen Futterpflanzen von vorn herein ausrotten. Deshalb sollte man nur einen kleinen Teil der Blüten ernten, gerade Degus, Mäuse und Hamster mögen sie gerne. Das gleiche gilt für Blätter. Wenn man eine kleine Ansammlung Blätter findet, sollte man höchstens ein Drittel ernten. Gibt es diese Pflanze sonst auf der Wiese gar nicht mehr, lieber weniger.
Natürlich pflücken wir absolut keine Pflanzen, die unter Schutz stehen. Dies ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern kann auch legale Konsequenzen nach sich ziehen. Nicht zuletzt bekommen wir als Futterpflanzensammler dann auch einen schlechten Ruf und werden weiterhin komisch beäugt oder angefeindet.
Es gibt auf der Wiese nicht nur Pflanzen, die gut für unsere Tiere sind. Bei Kaninchen und Meerschweinchen sind diese nicht viele, aber bei Degus und Chinchillas muss man schon vorsichtiger sein. Deswegen hat es sich bewährt, zuerst über das Stück Wiese zu gehen, auf dem man pflücken will und sich einen groben Überblick zu verschaffen, was dort wächst.
Das bringt uns auf die oberste Regel des Pflückens von Futterpflanzen:
Wir pflücken nur Pflanzen, die wir bestimmen können!
Das ist extrem wichtig! Selbst wenn sie nicht bis zur Art bestimmbar ist, um die oberen Regeln einzuhalten, müssen wir wissen, was wir vor uns haben!
Im Kleekamp 1
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